21 Sep Zusammen neu entdecken
Entmilitarisierungszone im Büze
mit Uli Brenner, Jana Hesse, Helena Katsiavara und Regina Nußbaum
Regina Nußbaum präsentiert vom 4. September bis zum 25. Oktober 2020 im Bürgerzentrum Ehrenfeld gemeinsam mit ihren Kollegen Uli Brenner, Jana Hesse und Helena Katsiavara eine temporäre Installation: Zusammen neu entdecken – Entmilitarisierungszone (EMZ) mit Skulpturen, Gemälden und Objekten.
Das Ziel der Künstler ist es, eine Friedenszone zu erschaffen, die konstant oder temporär, lokal oder überregional definiert werden kann. Dabei geht es auch um die Umdeutungen von Alltagsgegenständen und Kommunikationsformen zur Erweiterung der Wahrnehmungsräume.
Location: Bürgerzentrum Ehrenfeld, Venloer Straße 429, 50825 Ehrenfeld.
Vernissage: Freitag, 4. September 2020, 19 h-22 Uhr
Midissage: Mittwoch, 30. September 2020, 19 h – 22 Uhr.
Die Beobachter, Gemälde von Regina Nußbaum
Außerdem kann die Ausstellung zu den Öffnungszeiten des Bürgerzentrums besucht werden:
Montag bis Freitag von 8 bis 22 Uhr, Samstag von 10 bis 22 Uhr, Sonntag von 11 bis 18 Uhr.
Aufgrund der Corona-Regelungen können sich die Öffnungszeiten unter Umständen ändern.
Der Traum von der Wunschlosigkeit, Collage von Regina Nußbaum
Die Entstehungsgeschichte: Die Idee zur EMZ entstand bereits 2009 in der Galerie Regina Nußbaum art lounge in der Wahlenstraße, Köln-Ehrenfeld in Form eines Konzeptkoffers, der auf dem Deckel ein Gemälde mit den Worten Du bist hat und im Innenbereich des Koffers das Wort Entmilitarisierungszone. Um das Thema beispielhaft zu veranschaulichen, platzierte die Künstlerin auf dem Boden des Koffers ein Stück Fell mit einem Buddha.
Bei der Kunstroute 2018 und 2019 sowie auf dem Bogenfest am 22. Juni 2019 wurde die Entmilitarisierungszone einem breiten Publikum präsentiert. Die EMZ lebt vom gemeinsamen Konsens, vom Geben und Nehmen und gegenseitiger Achtung. Entscheidend ist in diesem Gebiet der bewusste Verzicht auf Kriegshandlungen in jeglicher Form. Dazu gehören für die EMZ-Initiatorin Regina Nußbaum neben dem Verzicht auf Waffen und Kampfstoffen, auch der Verzicht auf verbale, geistige oder emotionale Angriffe oder Manipulationen.
EMZ-Objekt von Regina Nußbaum
Die Künstlerin experimentiert in ihrem privaten Umfeld seit 691 Tagen, 8 Stunden und 11 Minuten mit der neu installierten EMZ auf ihrem Balkon. Die bisherige Erfahrung ist durchaus positiv. Unterstützend ist eine optische Markierung bei der ausgewählten Zone, damit sich das Bewusstsein der Gesprächspartner grundlegend entmilitarisiert.
Der fliegende Teppich, Collage von Regina Nußbaum
Regina Nußbaum: „Die Entmilitarisierungszone ist sowohl im sozialen als auch im politischen Leben einsetzbar. Ich empfehle den Einsatz z.B. in Familien, in Gefängnissen, Unternehmen, Institutionen des öffentlichen Rechts, auf öffentlichen Plätzen und anderswo. Aufgrund der dynamischen Ereignisse in Schulen, auf öffentlichen Plätzen, Institutionen, Familien und anderswo, biete ich das EMZ-Konzept ab sofort als Projekt an.“
Der Künstler Uli Brenner war bereits Teil der temporären Künstlergruppe bei der Installation „Entmilitarisierungszone im Bahnbogen“ 2019. Dort stellte er ebenfalls Skulpturen und Motive seiner Skulpturen auf Leinwand-Druck aus.
Brenner betrachtet die EMZ so: „Eine Entmilitarisierungszone kann auf vielfältige Art und Weise wirksam werden – nicht nur nach der Beendigung eines Kriegszustands. Im übertragenen Sinne könnten neu geschaffene “Abrüstungszonen”, installiert in verschiedenen kulturellen und gesellschaftlichen Bereichen, einen echten Perspektivwechsel erzeugen, um die Kommunikation und Interaktion zwischen Menschen auf ein neues Fundament zu stellen. Insbesondere benachteiligte Menschen aus unterschiedlichen sozialen Randgruppen bzw. aus der “Dritten Welt” mahnen eine “ Entmilitarisierung” verkrusteter Denkmuster, Vorurteile und dogmatischer Sichtweisen an, mit dem Ziel, von uns mehr Chancengleichheit einzufordern. Die “Black Lives Matters” Demonstrationen bezeugen den dringenden Bedarf einer fundamentalen und nachhaltigen Veränderung.“
Auch Helena Katsiavara war bei der Installation „Entmilitarisierungszone im Bahnbogen“ Mitglied der temporären Künstlergruppe. Im Bürgerzentrum Ehrenfeld wird sie mit dem Thema Metamorphose arbeiten. Dabei spielt das Herz als symbolische Form eine entscheidende Rolle. Die Werke werden im Prozess aus verschiedenen Materialien entstehen, wie z.B. Ton als Relief, Gips, jeweils positioniert auf Leinwand, Spanplatte oder Papier.
On the way, the bull and the mirror, Gemälde von Helena Katsiavara
Die Künstlerin Helena Katsiavara interpretiert die Entmilitarisierungszone so: „Sie ist ein Raum, in dem der Mensch in seiner Umgebung gedeihen kann. Dort kann er sähen und ernten. Er kann sich an der Fülle seiner Umgebung erfreuen, seinen Platz finden und weiter wachsen. Das Phänomen gleicht einer Metamorphose, wie bei der Schmetterlingslarve, die von der Raupe über die Verpuppung zum Schmetterling eine Verwandlung erlebt.“
Illustration von Jana Hesse
Jana Hesse ist Modedesignerin und Illustratorin. Sie sieht die EMZ als Chance für einen Neubeginn: „Unser Zusammen neu zu entdecken ist die zentrale Herausforderung der heutigen Zeit. Wir müssen eine neue Mitte finden, in der jedes Individuum ohne Kampf den Freiraum erhält, atmen zu können. Die Authentizität trägt keine Waffen, hat keine Herkunft, ist unser Ursprung, der in der EMZ respektiert wird. Eine Begegnung, ohne gewappnet zu sein mit Wort, Urteil und Spannung.“ Im Bürgerzentrum präsentiert Jana Hesse Illustrationen.
Kontakt:
Regina Nußbaum, 0172-9686983
info@regina-nussbaum.de
www.buergerzentrum.info